Die Zeichen für einen Vördener Tisch stehen auf Positiv
Marienmünster (kö). 200 Lebensmittelkisten füllt das Team des Steinheimer Tisches an jedem Dienstag. 36 davon sind für 94 hilfsbedürftige Menschen in Marienmünster. Doch nun wird es den aktiven Helferinnen und Helfern langsam zu viel und sie wünschen sich nichts mehr, als dass sich nach der im Frühjahr 2023 vollzogenen Gründung eines Nieheimer Tisches auch ein Vördener-, Marienmüsteraner- oder Abtei Tisch bildet.
Um dieses Vorhaben möglichst noch im kommenden Februar auf den Weg zu bringen, hatte das Steinheimer Team um Gabriele und Udo Valentin zu einer Informationsveranstaltung ins Pfarrheim nach Vörden eingeladen. Gefolgt waren dem Aufruf rund 50 Personen, der überwiegende Teil davon Migranten und Geflüchtete. Wie der Tisch in Vörden organisiert, verwaltet, beliefert und betreut werden sollte, darüber informierten die Experten aus Steinheim so intensiv und ausführlich, dass im Ansatz Hilfswillige schon ein wenig nachdenklich wurden. Vor allem aber war es wohl die zu investierende Zeit, die bereits anderweitig engagierten Personen (Familie, Beruf, Vereine, Sozialarbeit) keinen Spielraum mehr übriglässt. Ein weiteres Problem scheint ein geeigneter Raum zu sein, denn das Angebot der Kirchenverwaltung, einen solchen im Pfarrheim anzubieten, schien bei den im örtlichen Kirchenvorstand mitarbeitenden Personen nicht unbedingt auf Gegenliebe zu stoßen. Geschlagen gibt sich Udo Valentin dennoch nicht. Er geht fest davon aus, ein fähiges und bereites Team aus mindestens acht Personen zusammen zu bekommen. Auch das Anmieten eines anderen Raumes hält er für möglich. Fünf Personen, so berichtete er, hätten bereits telefonisch bei ihm ihre Mitarbeit angekündigt. Außerdem wollen die Steinheimer auch weiterhin bei der Beschaffung der Lebensmittel und bei der Warenlieferung behilflich sein. Und es gibt eine hervorragend funktionierende WhatsApp-Gruppe, über die alle Informationen und Anfragen blitzschnell übermittelt werden.
„Auf den ersten Blick erscheint alles sehr kompliziert und aufwändig“, sagen die Tisch-Team-Aktivisten, „aber es ist wie beim Autofahren. Wenn man die Führerscheinprüfung erst einmal bestanden hat, geht plötzlich alles wie von allein.“ Gern gesehen sind im Hilfsteam kräftige Männer, Fahrer, Menschen mit Computerkenntnissen und Übersetzer, die der russischen oder arabischen Sprache mächtig sind.
Träger eines in Vörden aufgestellten Tisches würde die katholische Kirche. Über sie wären die Helfenden versichert und bekämen Unterstützende ihre Spendenquittungen.
© Text und Foto: Josef Köhne